In seinem Buch Ho’oponopono beschreibt Ulrich Duprée ein hawaiianisches Vergebungssritual, das man extrem verkürzt auf die folgenden vier Sätze ausdrücken kann:
Jeder Satz steht für eine ganze Kette an Gedanken und daraus abgeleiteten Einsichten.
Im Normalfall durchlaufen alle beteiligten Parteien gleichzeitig in diesem Ritual die obigen Stufen. Man geht davon aus, dass Unfrieden etwas ist woran alle Beteiligten ihren Anteil haben. Deshalb können die Sätze auch als Reaktion auf den Satz des Gegenübers verstanden werden:
Es tut mir leid
Ich habe die Einsicht gewonnen, dass ich einen Fehler begangen habe. Ich habe durchdacht was ich falsch gemacht habe und will Frieden schaffen.
Bitte verzeih mir
Mein Gegenüber um Verzeihung zu bitten, ist dann ein Schritt weiter als “nur” festzustellen, dass es mir leid tut. Um Verzeihung bitten, bedeutet sich dem Gegenüber auszuliefern und gegebenenfalls Ablehnung und Verachtung zu erfahren. Das ehrliche “bitte verzeih mir” ist ein Schritt, der viel Mut und Verletzlichkeit beinhaltet.
Ich liebe Dich
Was vorgefallen ist soll nicht mehr zwischen uns stehen. Ich vergebe Dir und lasse die Vergangenheit ruhen. Spätestens durch diesen Schritt begebe ich mich aus der Opferrolle heraus und vergebe aktiv.
Danke
Ausdruck der Dankbarkeit dafür, dass das zwischen den Beteiligten stehende Problem erkannt, verstanden, ausgeräumt und abgeschlossen ist.
Ho’oponopono in der hawaiianischen Rechtsprechung
Ich finde es sehr spannend, dass Gerichte auf Hawaii, sowohl Jugendliche als auch Erwachsene dazu zu verurteilen, mit ihren Familien hoʻoponopono durchzuführen… Vielleicht wäre das auch eine Idee für unsere Gerichte und Mediatoren?
Solltet Ihr mehr Interesse an dem Thema haben habe ich euch unten das Büchlein verlinkt. Auch im Coaching setze ich gerne Ho’oponopono im Einzelformat zur mentalen Vorbereitung einer Konfliktauflösung ein.
Nachtrag
Karina Glutting , eine gute Freundin war so freundlich und hat mir den Link zu dieser Ho’oponopono Meditation zur Verfügung gestellt: