Jeder von uns hat ein Team, das für Ihn spielt!

Der Gedanke, dass in uns mehrere Kräfte (Teile) wirken ist nicht neu. Die Crème de la Crème der Psychologie wie Sigmund Freud, C.G. Jung, Eric Berne, Fritz Perls und Virginia Satir entwickelte immer neue Konzepte zum selben Grund-Thema: Welche inneren Anteile gibt es in der Psyche des Menschen und wie bilden sie sich?

Ich werde hier nicht auf die Unterschiede der Ansätze eingehen. Vielmehr ist mir wichtig, dass alle oben genannten Koryphäen auf ihre Weise davon ausgingen, dass wir verschiedene Teile in uns finden können. Diese (An-)Teile tragen teilweise unterschiedliche Ziele und Wertesysteme in sich. Gleichzeitig existiert (hoffentlich 😉) mindestens ein Teil in uns, der die Ziele und Werte der jeweils aktiven Teile vergleicht, abwägt, in Einklang bringt und auswählt.

Wenn ich mich als Beispiel heranziehe, dann gibt es:

  • den introvertierten Uwe, der immer mehr in den Hintergrund tritt und nur noch in Stress Situationen nach vorne kommt („wenn man mich nicht sieht dann kann man mir auch nichts tun“).
  • Dann gibt es den neugierig verspielten Typen („lass uns das mal ausprobieren… da brauch ich keine Betriebsanleitung“)
  • der Ingenieur kommt dann, wenn der Junge nicht weiterkommt („das muss funktionieren. Lass uns sehen, wie das beschrieben ist oder in Internet recherchieren“).
  • und so gibt es noch sehr viele Elemente, die ich in mir trage

Häufig entstehen Probleme, wenn sich unsere inneren (An-)Teile uneins sind. Im einfachsten Fall können wir uns nicht entscheiden, verschieben Aktionen oder werden antriebslos, da wir kein wirklich attraktives Ziel mehr für uns finden können.

So viel zur Theorie… und wie bekomme ich jetzt meine Anteile unter einen Hut?

Möglichkeit 1: Augen zu und durch!

Natürlich kann ich mit Härte gegen mich vorgehen und einzelne Anteile unterdrücken! Kurzfristig mag das vielleicht ein gangbarer Weg sein. Langfristig wird uns ein unterdrücktes Bedürfnis wieder einholen und wir dürfen zurück auf „Start“.
In einer anderen Begrifflichkeit spricht man auch davon, dass uns Probleme in unterschiedlicher Gestalt immer wieder begegnen, bis wir sie ursächlich bewältigt haben.

Möglichkeit 2: Wir verhandeln mit uns

Unsere Annahme ist in dem Fall, dass zwei, in Konflikt stehende

Wo hat sich der Saboteur versteckt?

Zunächst dürfen wir uns erstmal selbst auf die Spur kommen. Wo sitzt der kleine Saboteur, der etwas gegen unser Ziel hat… Was ist dieser Anteil? Welcher Glaubenssatz, welche Erfahrung steht dahinter?

An der Stelle ist nachdenken, Biographiearbeit, Gespräche, in sich hineinfühlen gefragt. Gegebenenfalls hilft auch ein Coach mit Timeline Arbeit oder Trance-/Hypnose Arbeit weiter.

Welche positive Absicht hat der Saboteur?

Im neurolinguistischen Programmieren wird davon ausgegangen, dass der Mensch immer aus einer positiven Absicht heraus agiert (siehe Bemerkung am Ende). Weiter gedacht bedeutet das auch, dass jeder Anteil, den wir in uns tragen eine positive Absicht hat oder hatte. Es gilt dann zunächst diese positive Absicht zu verstehen und zu würdigen.

Im nächsten Schritt prüfe ich wer ich ohne den Saboteur wäre und ob ich wirklich bereit bin ihn loszulassen.

Falls ja klärt man, welche andere, zum heutigen Leben besser passende Handlungsweise die positive Absicht des Saboteurs übernehmen könnte.

Ein übermäßiges Bedürfnis nach Nähe kann beispielsweise aus einem Erlebnis entstanden sein einmal allein gelassen geworden zu sein. Das „Klammern“ wird erst dann gehen, wenn ich verstanden habe, dass ich mittlerweile autonom und stark bin und auch alleine überleben kann.

Diese Erkenntnis darf dann auch 100%ig von Bewusstsein und Unterbewusstsein akzeptiert sein.

Bin ich bereit den Saboteur gehen zu lassen bin ich an dieser Stelle bereits fertig.

Sollte ich „den Saboteur“ behalten wollen darf ich einen Schritt weiter gehen.

Verhandeln mit dem Saboteur (der eigentlich ein Beschützer ist)

Jetzt dürfen die im Widerstreit stehenden Teile im Detail angesehen werden und es darf ein Kompromiss gefunden werden. Dazu werde ich noch einen gesonderten Beitrag zum Verhandlungsmodell erstellen.


Nachsatz: Die Sache mit der positiven Absicht:

Da viele von uns mit dieser Grundannahme hadern: „ein Mensch handelt immer in positiver Absicht“ eine kurze Erklärung. Da jeder Mensch sein eigenes Wertesystem hat, kann das was er/sie für positiv hält für mich etwas absolut Verwerfenswertes sein. Um eine effektive Kommunikation mit meinem Gegenüber zu haben ist es hilfreich, anzuerkennen, dass die Handlungen für ich/sie mit positiver Absicht war. Gleichzeitig heißt das aber nicht, dass ich die Handlung akzeptieren muss!


Noch ein Nachsatz: Die Schamanen

…sprechen tatsächlich auch von Seelenanteilen, die zusammengeholt werden müssen um einen Menschen wieder glücklich zu machen. Auch wenn es ein ganz anderer Blickwinkel ist sehe ich viele Parallelen. Wenn wir die uns nicht mehr zugänglichen Anteile heben, und im Licht der Jetzt betrachten können wir viele belastende Themen loslassen. Unser Leben wird unbeschwerten und glücklicher. Viele Wege führen nach Rom.


Einen weiteren interessanten Artikel zum Thema Teilearbeit findet ihr im myfairytale Blog.

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